Evangelische Aussiedlerarbeit im Dekanat Ingolstadt

In Laborem

IN Laborem

1.Die Situation
Traditionell ist Ingolstadt ein bedeutender industrieller Produktionsstandort, der beständig wächst. Gut die Hälfte der Bruttowertschöpfung entfällt auf das produzierende Gewerbe. Einen weiteren großen Anteil beansprucht das Handwerk für sich. Die Automobilindustrie, AUDI, über 100 weitere Automobil-Zulieferer, das GVZ (Logistikzentrum mit Automotiv-Schwerpunkt) und andere bedeutende Unternehmen wie Media/Saturn, Esso, EADS, MT Misslbeck Technologies, Dräxelmaier u.v.m. prägen den Industriestandort Ingolstadt und ziehen insbesondere junge Menschen mit hohem Qualifizierungsstandard nach Ingolstadt.
Der Arbeitsmarkt in der Region Ingolstadt verzeichnet somit im Juli 2006 mit insgesamt 10404 arbeitslos gemeldeten Personen einen relativ positiven Stand.
Dennoch ist die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen sehr groß. Im November 2006 waren 34,1 Prozent aller Arbeitslosen länger als ein Jahr auf der Suche nach einer Beschäftigung. 14,5 Prozent aller Arbeitslosen sind über 55 Jahre, 20,0% sind Ausländer und immerhin weitere 4,5 Prozent weisen deutliche Vermittlungshemmnisse durch Krankheiten, Behinderungen und kognitive Defizite auf. Ein Großteil dieser langzeitarbeitslosen Menschen verfügt über multiple Vermittlungshemmnisse, die auf mangelnden Qualifikationen und fehlender beruflicher, sozialer oder sprachlicher Kompetenzen keine Chancen auf diesem wachstumsorientierten Arbeitsmarkt haben.
Dem gegenüber ist ein Anstieg an offenen Stellen gegenüber dem Vorjahr in den Bereichen Grüne Berufe, Fertigungsberufe und Technische Berufe zu verzeichnen. So steht in Ingolstadt eine wachsende Zahl von nicht qualifizierten, arbeitslosen Menschen im ALG-II-Bezug einer doch erheblichen Zahl von Betrieben im Fertigungs- und Grünbereich gegenüber, die dringend qualifiziertes Personal für „einfachere“ Tätigkeiten suchen.
Die aktuellen Arbeitsmarktdaten können im Anhang des Konzeptes eingesehen werden. Eine Stellungnahme der örtlichen Arbeitsgemeinschaft liegt dem Projektantrag ebenfalls bei.

2.Die Idee
Herkömmliche berufliche Integrationsmaßnahmen, gefördert durch die Agentur für Arbeit, durch die kommunalen Arbeitsgemeinschaften oder durch Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds bieten einseitig teilnehmerorientierte berufliche Qualifikationen an, die oftmals nicht dem unmittelbaren Qualifikationsbedarf der Betriebe entsprechen. Die Folgen sind oftmals unbefriedigende Vermittlungszahlen, ein zu kurzer Verbleib der Teilnehmer in Arbeit, Maßnahme- und Arbeitsabbrüche und sog. „Maßnahmekarrieren“. Teilnehmer, die Qualifizierung und Bildung „über sich ergehen lassen“, sind oftmals wenig motiviert, den eigenen Berufsweg eigenverantwortlich mitzugestalten, da sie ohnehin keine Chance auf einen passenden Arbeitsplatz sehen.
Dem gegenüber gibt es in der Region viele Betriebe, die dringend auf den betrieblichen Ablauf abgestimmtes, spezialisiertes und qualifiziertes Personal suchen, Betriebe in aufsteigenden, ausbaufähigen Branchen, zu denen auch Kreislauf- und Abfallwirtschaftsbetriebe und Recyclingbetriebe gehören.
Um die Effizienz der Maßnahme zu steigern geht das Projekt vorrangig vom aktuellen Personalbedarf der Betriebe aus. Mit dem Projekt IN Laborem werden Betriebe angesprochen, die ihren Personal- und Qualifikationsbedarf konkret benennen können und Bedarf für eben solches qualifiziertes Personal aufweisen. Anhand dieses Bedarfes werden die Teilnehmer passgenau nach den Wünschen der Betriebe qualifiziert mit dem Ziel der beruflichen Integration in einen entsprechenden oder branchenähnlichen Betrieb. Dabei lehnen sich die Qualifizierungen eng an die Qualifizierungsinhalte der entsprechenden Ausbildungsberufe an und orientieren sich an den Qualifizierungsbausteinen des BIBB. Auf diese Weise soll der Qualifikationsbedarf der Betriebe eng auf das Qualifizierungspotential der Teilnehmer abgestimmt werden und sowohl für den Projektteilnehmer wie auch für die Betriebe der passende Partner gefunden werden.
Ohne Förderung aus dem Europäischen Sozialfonds ist diese Projektdurchführung nicht möglich.

3.Das Ziel
Das Konzept IN Laborem zielt auf die Entwicklung eines ganzheitlichen  Angebotes, das sowohl langzeitarbeitslose Menschen wie auch Betriebe anspricht, zu Partnern macht und somit zwei unterschiedliche Interessensgruppen in einer Zielsetzungen mit verschiedenen Zielebenen vereint...

Lesen Sie mehr in der PDF-Datei zum Konzept (21 Seiten, ca. 140 KB)